Hammeltanz

Der Hammeltanz war in Annelsbach damals ein beliebtes Ereignis. Es fand in jedem Jahr am Himmelfahrtstag beim Gasthaus “Dornröschen” statt.

Das ist ein lustiges Fest

Damaliger Hammeltanz um 1955
Annelsbacher Hammeltanz um 1955

In der Annelsbacher Dorfchronik wurde der frühere Schulrat Ernst Göbel zitiert: “Das ist ein lustiges Fest. Während des Tanzes wird unter dem Jubel von Jung und Alt ein mit bunten Bändern geschmückter Hammel auf die Festwiese geführt und an einen Baum angebunden. Dann ordnen sich die Paare in langer Reihe hintereinander und schreiten unter den Klängen der Musik in der Runde des kreisförmigen Platzes. Dabei müssen sie nacheinander ein Hindernis überklettern; manchmal ist es eine einfache Wagenleiter, manchmal ein Bretterzaun. Das erste Paar trägt einen bunten Strauß aus Frühlingsblumen und Birkengrün. Den reicht es beim Überklettern des Hindernisses an das nächste Paar weiter. So wandert der Strauß, immer an der gleichen Stelle bleibend, mehrmals durch die Hände der Tänzerinnen und Tänzer. Bei Beginn des Tanzes versteckt sich ein Schütze mit seiner Flinte im nahen Gebüsch (oder hinter einem Gebäude), und zwar so, dass er keinen Blick auf den Tanzplatz werfen kann. Nach einer Weile feuert er einen Schuss ab. Sofort verstummt die Musik. Wer den Strauß beim Ertönen des Schusses in den Händen hält, ist Sieger und erhält den Hammel.”

Dornröschenschlaf

Damals erfuhr dieses Fest stets regen Zuspruch, aber im Laufe der Zeit verfiel dieser Brauch in einen Dornröschenschlaf. Zuletzt wurde der Hammeltanz 1973 anlässlich einer von der Freiwilligen Feuerwehr Annelsbach-Forstel arrangierten Tanzveranstaltung durchgeführt.

Anlässlich des 700-jährigen Jubiläums - Annelsbach wurde vor 700 Jahren erstmalig urkundlich erwähnt - wurde er während des Sommerfestes 2014 erneut veranstaltet.